ECOliday, was sonst?!

Die Zukunft ist nachhaltig. Sind Sie vorbereitet?

In unser aller Köpfen findet ein Bewusstseinswandel statt, hin zu mehr ökologischem Bewusstsein. Das Gewissen tickt. Die Ressourcen unseres Planeten Erde sind nicht unermesslich verfügbar, auch wenn wir uns bisher so verhalten haben. Die junge Generation und ihre Fridays-for-Future-Bewegung hinterlässt Spuren, auch in Sachen Reisen. Grüner Tourismus ist auf dem Vormarsch. Wir nennen es ECOliday – die nachhaltige Form des Reisens rund um den Globus, begleitet von einer Sehnsucht nach Inspiration und Achtsamkeit. Die Tourismusbranche wird sich auf einen Wandel einstellen müssen.

GRÜN,
GRÜN,
GRÜNER

Ein neues Bewusstsein lässt grüßen: Nachhaltiges Reisen wird zum Trend. Umwelt- und Klimaschutz haben bereits bei zwei Dritteln der Bundesbürger oberste Priorität, in etwa gleichauf mit den Themen Bildung und soziale Gerechtigkeit. Das zeigt die neueste Umfrage des Umweltbundesamtes. Die Dringlichkeit des Themas ist also in den Köpfen angekommen. Und bitte beachten: Die Befragung fand in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 statt, noch VOR Greta Thunberg und der Fridays-for-Future-Bewegung. Tendenz also steil nach oben!  

Es wird definitiv heißer

Britische Zeitungen wie der Guardian haben ihre redaktionellen Sprachregeln bereits geändert: Die üblichen Begriffe wie „Klimawandel“ oder „globale Erwärmung“ seien nicht präzise und angemessen, angesichts der teils dramatischen Erkenntnisse. Statt „Erderwärmung“ spricht man jetzt bereits von „Erderhitzung“, aus „Klimaskeptikern“ werden „Wissenschaftsleugner“. Das ist wie bei der ehemals geführten Diskussion: Ist die Erde eine Scheibe oder rund …

Muss es wirklich das Flugzeug oder eine Kreuzfahrt sein?

Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück verursacht pro Person über fünf Tonnen Kohlendioxid. Mit einem Mittelklassewagen könnten Sie dafür mehr als zwei Jahre lang fahren. Auch bei Kreuzfahrten entstehen überproportional hohe Kohlendioxidemissionen. Bei einer 14-tägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen pro Person allein 3,5 Tonnen Kohlendioxid an. Diese Zahlen stammen vom Umweltbundesamt. Den Hin- und Rückflug zum Hafen übrigens noch nicht einberechnet. 

Fakt ist, CO2 ist die Hauptursache des gegenwärtigen Klimawandels. Deshalb stellen sich immer mehr Menschen die Frage: Muss es wirklich der spektakuläre Kurztrip nach Rom oder die Luxus-Kreuzfahrt quer durch die Karibik sein? Wäre es nicht auch schön, mit dem Zug nach Dänemark zu fahren oder per Radl die Welt zu entdecken? Der simple Heimaturlaub erlebt ein Revival!

Eine Rolle spielt auch der wachsende Trend in der Ernährung, die Zahl der Vegetarier und Veganer steigt. Aktuell ernähren sich bereits rund 10 Prozent der Deutschen vegetarisch.

Die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen

Back to the roots: Laut einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) ist für 38 Prozent der Befragten die ökologische Verträglichkeit eines Urlaubs wichtig. 30 Prozent wollen sozialverträglich verreisen. 42 Prozent der Deutschen wünschen, dass sich die Reiseveranstalter vor Ort für Umwelt- und Artenschutz sowie für Bildungsprojekte engagieren. Das ist ein klarer Bewusstseinswandel.

Die ganzheitliche Wende im Tourismus kommt sicher. In den kommenden Jahren wird der Generationenwechsel die Tourismusbranche endgültig zum Umdenken bewegen. Im Kampf gegen Umweltverschmutzung und Erderhitzung kann die Antwort nur eine nachhaltige Form des Reisen sein. Vom Konsumverhalten bis zur Ernährung brechen neue Zeiten an. ECOlidays sind auf dem Vormarsch.

Was verstehen wir unter ECOlidays?

• Den Wunsch, so wenig wie möglich auf die Natur einzuwirken oder ihr zu schaden.
• Die Natur möglichst intensiv, ursprünglich und nah erleben zu können.
• Naturverbundener Aktivitäten.
• Achtsame Hotelkonzepte in einer natürlichen Umgebung.
• Lokale Ressourcen nutzen. > food & transport
• Sich der Kultur eines Landes anzupassen.

Zuhause bleiben ist auch keine Lösung!

Bio-Lebensmittel, Car-Sharing, Glamping & Öko-Logdes: Viele Menschen sind reflektierter und selbstkritischer geworden, auch was ihr Reiseverhalten angeht. Die Corporate Social Responsibility wird strenger unter die Lupe genommen. Vorreiter der neuen, veränderten Reiseform sind sicher die bildungsnahen Schichten. 

Muss man künftig also wohlhabend sein, um sich nachhaltiges Reisen leisten zu können? Ganz klare Antwort: Nein. Aber der Spagat zwischen Placebo-Öko-Urlaub – zum Beispiel auf einem mit schlechtem Sprit angetriebenen Kreuzfahrtschiff mit Bio-Restaurant – und echtem Ökourlaub inklusive naturnaher Erlebnisfaktoren – einschließlich Wohnen und Ernährung – wird größer. Wir finden: Zuhause bleiben ist schließlich auch keine Lösung.

Wo also beginnen ECOlidays?

Wie sieht der Markt der Zukunft aus?

Worauf werden Reisende in Zukunft verstärkt achten?

Tipps von Experten zum nachhaltigen Reisen:

  • Bahnfahren statt in den Flieger steigen bei weniger als 800 Kilometern Entfernung bis zum Urlaubsziel. Damit sich eine Flugreise von 800 bis 3.800 Kilometern lohnt, sollte man mindestens eine Woche vor Ort sein. Bei weiter entfernten Zielen sollten es schon zwei Wochen sein. Natürlich können Sie auch mit einem entsprechenden CO2-Ausgleich Ihren Flugausstoß finanziell kompensieren. Hier setzen moderne Touristikunternehmen Maßstäbe und bieten entsprechende Transport- und Kompensationsmöglichkeiten gleich mit an.

  • Legen Sie Wert auf eine nachhaltige Unterkunft. Kleine, inhabergeführte Hotels sind häufig schöner und in den meisten Fällen auch günstiger als die großen Hotelketten. Von einer nachhaltigen Unterkunft spricht man, wenn ein Wasser-, Müll- und Energiemanagement vorgewiesen werden kann. Stichwort: Biogas und Solarenergie. Good to know: Ähnlich wie beim Bio-Hühnchen werden auch in der Hotelbranche verstärkt Nachhaltigkeitssiegel wichtiger werden. 

  • An sich selbstverständlich: Wer zu Fuß geht, schont die Umwelt. Beim Spazierengehen oder auch Wandern erhält man zudem eine andere Perspektive auf die Welt, begegnet den Einheimischen im besten Fall auf Augenhöhe. Und von wegen teurer Ökourlaub: Zu Fuß ist sicher die günstigste Variante. Auch öffentliche Transportmittel wie Bus, Sammeltaxi oder Zug sind aus ökologischer Sicht sinnvoll und zudem günstig. Auch hier der Rat an die Tourismusbranche: Verstärkt mit Locals arbeiten!

  • Wer die lokale Küche genießt, vermeidet Importwaren mit langen Transportwegen und negativem ökologischen Fußabdruck. Weiterer Vorteil: lokale Bauern werden unterstützt. Das gleiche gilt für Souvenirs. Unbedingt das Hotel verlassen und die Umgebung erkunden.

Die Zukunft wird nachhaltig

Die Millennials kommen – bis 2020 wird erwartet, dass die Zahl der Millennial-Touristen um 47 Prozent auf 320 Millionen ansteigen wird. Die Digital Natives neigen bekanntermaßen dazu, alles zu teilen, was ihnen gefällt. Schöne Orte, geheime Strände, authentisches Food, atemberaubende Landschaften …

Die neue Generation vertraut wenige Reisebüros als den Empfehlungen auf Social Media und Blogs von Freunden. Sie wollen nicht Teil einer großen Masse, sondern individuell und einzigartig sein. So wird sich auch die Tourismusbranche auf die zunehmende Nachfrage nach individuellen Angeboten einstellen. Das gilt sowohl für kleinere Anbieter als auch für Großveranstalter. Tourismus mit Zukunft wird nachhaltiges Reisen bedeuten: ECOlidays.


avatar

Dieser Beitrag wurde von

Heike de Fries verfasst.
avatar

In Zusammenarbeit mit

Carsten Lehmann.




Neugierig? Weitere interessante Themen

… finden Sie bei lehmann | advisors

Verwandte Beiträge zu diesem Thema:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert